Georg Schmidt in den Ruhestand verabschiedet
In Trier wurde Heribert Kröger gestern offiziell von Justizminister Herbert Mertin in sein Amt als Präsident des dortigen Verwaltungsgerichts eingeführt, welches er bereits seit dem 1. September 2022 innehat. Zugleich wurde Georg Schmidt in den Ruhestand verabschiedet, der das Amt zuvor mehr als fünfzehn Jahre ausgeübte. Der Einladung des Ministers zur feierlichen Amtseinführung waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Anwaltschaft und Verwaltung gefolgt.
Zunächst würdigte Mertin den langjährigen Dienst Georg Schmidts für die rheinland-pfälzische Justiz: „Ich bedanke mich, lieber Herr Schmidt, für 36 Jahre unermüdlichen Einsatz für unsere Justiz, insbesondere für die letzten fünfzehn Jahre als Präsident des Verwaltungsgerichts Trier. Das Verwaltungsgericht Trier ist ein besonderes Gericht, denn es ist seit Juni 2010 zentral für alle im Land Rheinland-Pfalz anfallenden Asylverfahren zuständig. Diese Zentralisierung hat sich sehr positiv ausgewirkt – wie die Verfahrenszeiten in gerichtlichen Asylklageverfahren im Ländervergleich zeigen. Dies führte jedoch im Jahr 2017 dazu, dass allein 14.355 Asylverfahren beim Verwaltungsgericht Trier eingingen.
Das bedeutet einen Schnitt von fast 1.200 Verfahren pro Monat und 60 Verfahren pro Arbeitstag. Dass das Verwaltungsgericht Trier in der Lage war, diese Flut an Verfahren abzuarbeiten, ist Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken. Durch Ihre starke Persönlichkeit und Führungsstärke ist es Ihnen gelungen, die gesamte Belegschaft des Verwaltungsgerichts zu Höchstleistungen zu motivieren. Dafür, dass Ihnen das gelungen ist, zolle ich Ihnen und allen Mitgliedern des Verwaltungsgerichts höchsten Respekt. Für Ihren weiteren Lebensweg wünsche ich Ihnen nun erstmal alles Gute, vor allem Gesundheit.“
Sodann gratulierte der Minister Heribert Kröger herzlich zur Übernahme der Leitung des Verwaltungsgerichts Trier. „In der schwierigen Phase des enormen Anstiegs der Asylverfahren haben Sie durch Ihren unentwegten Einsatz maßgeblich dabei mitgewirkt, diese Masse an Verfahren zu bewältigen. Dabei haben Sie immer das nötige Fingerspitzengefühl gezeigt, auch wenn es um die Vorbereitung von Geschäftsverteilungsplänen oder auch schwierige Personalentscheidungen ging.
In der Zeit als Vizepräsident des Verwaltungsgerichts haben Sie sich durch eine sachliche, ruhige und vorbildliche Art ausgezeichnet und sich mit Ihrem freundlichen und hilfsbereiten Wesen höchstes Ansehen in der gesamten Verwaltungsgerichtsbarkeit, der Anwaltschaft und bei allen beteiligten Behörden erarbeitet. Im September des vergangenen Jahres wurden Sie daher verdientermaßen zum Präsidenten des Verwaltungsgerichts befördert. Für diese Aufgabe wünsche ich Ihnen viel Erfolg und stets eine glückliche Hand.“, so Mertin abschließend.
Zur Person von Heribert Kröger
Heribert Kröger wurde am 8. Dezember 1959 in Trier geboren. Er trat im September 1991 in den rheinland-pfälzischen Justizdienst ein und war zunächst als Richter auf Probe bei dem Verwaltungsgericht Koblenz tätig, an dem er im Juni 1993 auch auf Lebenszeit ernannt wurde. Im Jahr 1995 folgte eine Abordnung an das Verwaltungsgericht Trier, an das er schließlich im September 1995 versetzt wurde.
Nach zwei Abordnungen an das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz von Juli 1997 bis Januar 1998 und von Januar 2010 bis Januar 2011 wurde Heribert Kröger im Januar 2011 zum Richter am Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz befördert. Im Januar 2014 übernahm er den Vorsitz einer Kammer am Verwaltungsgericht Trier. Seit Mai 2017 war er Vizepräsident des Verwaltungsgerichts Trier. Seit dem 1. September 2022 ist er Präsident des Verwaltungsgerichts Trier.
Zur Person von Georg Schmidt
Georg Schmidt wurde am 16. Dezember 1956 in Trier geboren. Er begann seinen Dienst bei der Justiz des Landes Rheinland-Pfalz im Mai 1986. Nach einigen Monaten als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz war er ab August 1986 als Richter auf Probe am Verwaltungsgericht Trier tätig. An diesem wurde er im Juni 1989 zum Richter am Verwaltungsgericht ernannt. Nach einer Abordnung an das Bundesverwaltungsgericht von Mai 1991 bis April 1993 wurde Georg Schmidt zum Vorsitzenden Richter am Verwaltungsgericht Koblenz befördert.
Nach weiteren Stationen am Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz und dem Verwaltungsgericht Trier wechselte er als Vorsitzender Richter an das Verwaltungsgericht Trier. Im November 2000 wurde er zum Vizepräsidenten des Verwaltungsgerichts Neustadt an der Weinstraße befördert, im April 2002 als Vizepräsident an das Verwaltungsgerichts Trier versetzt. Vom 11. Juni 2007 bis zu seinem Ruhestandseintritt Anfang September 2022 war Georg Schmidt Präsident des Verwaltungsgerichts Trier.
Über das Verwaltungsgericht Trier
Das Verwaltungsgericht Trier ist eines von vier Verwaltungsgerichten des Landes Rheinland-Pfalz. Der Zuständigkeitsbereich des Verwaltungsgerichts umfasst die Stadt Trier sowie die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Trier-Saarburg. Seit Juni 2010 werden dort landesweit gerichtliche Asylverfahren konzentriert. Weiterhin besteht dort seit Mai 1998 eine landesweite Zuständigkeit für Disziplinarverfahren und bereits seit 1978 für Lastenausgleichsverfahren. Das Gericht hat insgesamt 50 Beschäftigte, davon 26 Richterinnen und Richter. Nächsthöhere gerichtliche Instanz ist das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz mit Sitz in Koblenz.
Quelle und Bild: Ministerium der Justiz, 14.04.2023